Datum/Zeit
Datum - 08.11.2024
19:00 - 21:00 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr
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oder eine E-Mail an contact@ibn-rushd.org
Die andauernden Kriege im Jemen und Sudan hatten und haben verheerende Auswirkungen auf Frauen; sie verschärfen bestehende Verwundbarkeiten und machen oft den Zugang zu Gesundheitsversorgung nahezu unmöglich. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen hat der Konflikt im Jemen zu einem dramatischen Anstieg von geschlechtsbezogener Gewalt geführt: über 80% der Frauen waren einer Form von Gewalt ausgesetzt.
Ähnlich hat der Konflikt im Sudan zu weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen geführt. Sexualisierte Gewalt, die häufig als Mittel zur Einschüchterung eingesetzt wird, hat in erheblichem Maße zugenommen. Kriegsbedingte schwere wirtschaftliche und soziale Verwerfungen verschärfen die Notlage der Frauen zusätzlich. Vertreibung und die Zerstörung von Infrastruktur behindern die gesellschaftliche Teilhabe mannigfaltig.
Die Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf diese Entrechtung und Marginalisierung wurde vielseits als unzureichend kritisiert und eine effektivere und nachhaltigere Intervention gefordert. Die andauernden Krisen im Jemen und im Sudan verdeutlichen den dringenden Bedarf an umfassenden Strategien zum Schutz der Frauen und zur Wahrung ihrer Rechte in Konflikten.
Eman Alethary aus dem Jemen und Ishraga Mustafa Hamid aus dem Sudan analysieren die Auswirkungen der Kriege auf ihre Heimatländer und diskutieren, inwiefern bestehende Verwundbarkeiten und strukturelle Diskriminierungen und Marginalisierung verstärkt wurden, aber auch, welche Strategien Frauen entwickelten, um mit ihnen im täglichen Leben umzugehen und zu überleben. Die Veranstaltung wird moderiert von Hoda Salah.
Dr. Eman Alethary ist Schriftstellerin und Dozentin an der Humboldt-Universität Berlin. Sie ist eine prominente Vertreterin jemenitischer Frauen bei zahlreichen literarischen und kulturellen Veranstaltungen. 2004 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband Perhaps I Have Perceived a Fire. Ihr zweiter Gedichtband, Prostration in the Sanctuaries of Victory, wurde 2010 veröffentlicht. In beiden Werken zeichnet Alethary ein eindringliches Bild von den anhaltenden Konflikten in der arabischen Welt. Unlängst erschien ihr Kriegsroman „Zauberwürfel des Schicksals“ auf Deutsch.
Dr. Ishraqa Mustafa Hamid floh nach dem Militärputsch 1989 aus dem Sudan nach Österreich und lebt seit 1993 in Wien, wo sie Publizistik und Politikwissenschaft studierte, Promotion 2006 zu afrikanischen Frauenbefreiungsprozessen. Sie engagiert sich auf vielfältige Weise, lehrt und hat zahlreiche Veröffentlichungen zum Themenkreis Frauen, Gewalt, Diskriminierung und Krieg, darunter „Sudanese Women Against Violence“ (2022) und „Healing Through Writing: Survivors of the Sudanese War“ (2024).
Dr. Hoda Salah ist Politikwissenschaftlerin und Senior Research Fellow am Institut für Islamwissenschaften der Universität Kiel. Derzeit forscht sie zu den Generationen des Islamismus. Sie hat zahlreiche Artikel zu Feminismus, Islamismus, Revolution sowie politischen und gesellschaftlichen Tabus in der arabischen Welt, insbesondere im Kontext von Sexualität und Religion, veröffentlicht. Während der arabischen Revolutionen arbeitete sie als Journalistin in Ägypten und Deutschland. Zudem ist sie Dozentin für politische Bildung und Trainerin für Frauenempowerment.
Eine Veranstaltung von Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought. Die Veranstaltungsreihe »Women and War« wird kuratiert Cora Josting und Dr. Amany Alsiefy und moderiert von Dr. Hoda Salah. »Women and War #1: Sudan and Yemen« wird gefördert von der Anna-Lindh-Stiftung im Rahmen der common action des deutschen Anna-Lindh-Netzwerks „Mittelmeer vor Ort“.
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