Datum/Zeit
Datum - 23.09.2023
18:00 - 20:30 Uhr
Einlass 17:30 Uhr
Die Veranstaltung ist kostenlos.
Anmeldung per Mail erforderlich: ajyal.berlin@gmail.com
Tanger ist eine Stadt zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten und verbindet Orient und Okzident. Die Stadt hat eine lange multikulturelle Geschichte, die sich auch heute noch in allen Bereichen der Stadt widerspiegelt. An diesem Abend begegnen wir Tanger literarisch und lernen die Stadt kennen durch Blickwinkel und Erfahrungen der Schriftsteller Jalid Sehouli und Mohamed Choukri.
Durch den Abend führt uns Mohamed Nabil, der auch aus den Autobiografien Choukris auf Deutsch und Arabisch vorlesen wird. Jalid Sehouli bringt sein Buch „Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo“ (2016) mit.
Musikalisch wird der Abend begleitet von Youssef Noureddin, der auf der Oud spielen wird.
Im Anschluss an die Lesung freuen wir uns mit den Zuhörer:innen zu diskutieren und Fragen zu beantworten.
Veranstaltet wird der Abend von Marokkanisch-Deutsche Generationen e.V..
Jalid Sehouli:
Der marokkanisch-deutsche Schriftsteller Jalid Sehouli begibt sich in seinem Buch „Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo“ in die Heimatstadt seiner Eltern und macht sie zum Ausgangspunkt philosophischer und autobiografischer Betrachtungen, die auch sein Leben in Berlin einbeziehen. Seine Begegnungen und Erlebnisse verweben sich zu einem faszinierenden Panorama, das von Sehnsucht, Liebe, Schmerz, Heimat und Verlust erzählt.
Mohamed Choukri:
Der marokkanische Schriftsteller Mohamed Choukri war Sohn armer Berberbauern und kam Anfang der 40er Jahre nach Tanger, wo er sich als minderjähriger Schuhputzer, Bettler, Dieb, Zuhälter, Dealer und Schmuggler allein durchschlagen musste. Erst als 20-Jähriger im Gefängnis lernte er erste Buchstaben und ging – davon inspiriert – nach seiner Entlassung auf ein Lyceum, wurde Arabischlehrer und entdeckte die Welt der Literatur. Den ersten Teil seiner Autobiographie – Das nackte Brot – schrieb er 1972. Es wurde durch eine Übersetzung ins Englische von Paul Bowles bereits 1973 weltbekannt, aber erschien aufgrund eines Verbotes in Marokko erst 10 Jahre später in arabischer Sprache. Mohamed Choukris Bücher wurden in fast 40 Sprachen übersetzt. Der bekannteste Schriftsteller Marokkos starb 2003.