Datum/Zeit
Datum - 14.09.2024
19:00 - 20:30 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr
Dieses Monodrama behandelt die Risse im Gesicht eines Mädchens, Nisrin, aufgrund ihres seelischen Leidens. Das Gesicht widerspiegelt die Seele.
Die Geschichte beginnt in Qamishli, einer Stadt im Nordosten Syriens.
Bereits in der Schule terrorisiert der Lehrer die Schülerin Nisrin. Der Lehrer ist ein Tyrann bzw. mehr ein Wächter im Gefängnis als ein typischer Lehrer. Schon, weil die Schülerin in der Schule verprügelt wird, beginnen die Risse in ihrem Gesicht. Ein zweiter Riss entsteht, als der türkische Grenzschutz den Vater des Mädchens während der Flucht auf dem Landweg aus Syrien zusammenschlägt. In der Türkei ist das Mädchen bereit, mit ihrer Mutter zu arbeiten, weil der Vater verhindert ist. Sie werden ausgenutzt.
Um die Flucht auf dem Seeweg nach Europa über Griechenland zu organisieren, muss der Vater sein Hab und Gut verkaufen. Sein einziges Kapitel ist eigentlich sein Haus in Syrien, in dem er seine Erinnerungen zurückgelassen hat. Es stellt sich heraus, dass der Schlepper ein aus demselben Stadtviertel stammender, kleinkrimineller Mann ist.
Auf dem Seeweg ertrinkt der Vater. Das Trauma ist sehr tief. Ein neuer, tiefer gehender Riss entsteht im Gesicht des Mädchens. Mutter und Tochter kommen in Deutschland an, aber das Mädchen sieht wie eine alte Frau aus. Ihr Vater hatte davon geträumt, sie als eine Musikerin in Freiheit zu sehen.
Das Monodrama verkörpert die Geschichte einer Generation unter Despotie. Diese Generation musste die Heimat verlassen, die sich zu einem Schlachtfeld entwickelt hat, zu einem Wald geworden, in dem die Warlords ihr Unwesen treiben.
Nach dem Stück gibt es eine halbe Stunde Diskussion mit den Gästen.
Sprache: Kurdisch mit Arabisch und deutschen Untertiteln auf Bildschirm
Schauspielerin: Gulistan Sobari
Text: Schriftsteller Ahmad Ismail
Regie: Adel Ismail
Dauer: ca. 1 Stunde
Eine Veranstaltung von Mittani Kunst- und Kulturzentrum e.V.