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Concert: "IN DARKNESS LET ME DWELL" Melancholy, suffering and exhilaration in songs and arias of the Baroque age

Datum/Zeit
Datum -
0:00 Uhr

Works by Dowland, Purcell, Krieger and Kruse (UA) – Soprano: Ulrike Romberg, Piano: Felix Kruse
Ulrike Romberg is a singer (lyrical soprano), voice teacher and choir teacher in Berlin. She regurlarly works as a solist and sometimes as a professional stand in for choirs. She manages the „Jungen Chor der Auferstehungsgemeinde Friedrichshain“;  four years she worked as the voice teacher of the Pro Musica Chors Berlin. On top of a classical vocal training  klassischen  (Leigh Hamilton and Friederike Harmsen) she has a degree of the „Freien Universität Berlin“ in  „Diploma – France studies“. Ulrike is fluent in French and English. She already coached and translated in different ensembles in both French and English.
Felix Kruse hat im Rahmen seines Lehramtsstudiums an der UdK Berlin Klavier bei Prof. Rolf Koenen sowie Musikwissenschaft und Musiktheorie bei Prof. Hartmut Fladt studiert. Zudem besuchte er Jazz-Kurse bei Prof. Sigi Busch. Daneben studierte er Germanistik an der FU Berlin. Autodidaktisch und unter Anleitung von Helmut Zapf eignete Felix Kruse sich das Komponieren an. Er hat Werke für Klavier, Chor- und Sologesang sowie Jazz-Funk-Band geschrieben und tritt im Consortium Vocale Berlin sowie mit der Funk-Band Turbine Treptow auf. Außerdem gestaltet er regelmäßig moderierte und programmatisch anspruchsvolle Liederabende mit der Sopranistin Ulrike Romberg.
Ist Melancholie eigentlich echtes „Leiden“? Oder eher Genuss? Und was erlöst mehr von echtem Leiden: Klagen – auch in künstlerischer Form – oder Aufheiterung?
Vermutlich gibt es auf diese Fragen keine klaren Antworten; man könnte lapidar sagen: Die Mischungung macht’s. Interessant und berührend sind jedenfalls die Werke, die im Zusammenhang mit diesen Fragen entstanden sind. Und der Vergleich zwischen verschiedenen Komponisten, Epochen und Nationen ergibt verblüffende Erkenntnisse und höchsten Kunstgenuss. Das 17. Jahrhundert war in Deutschland und weiten Teilen Kontinentaleuropas von den Schrecken des 30-jährigen Krieges geprägt. In England – auf der „Fairest Isle“ – hingegen herrschte das „goldene“ elisabethanische Zeitalter. Aus dieser Zeit ist uns wunderschöne, tieftraurige und heitere bis kuriose Musik überliefert, die von den Ereignissen und Zuständen in der ein oder anderen Weise zeugt.
Erstaunlicherweise geben die Komponisten in Deutschland, das besonders unter dem Krieg zu leiden hatte, dem Lamento, also der musikalischen Klage, viel weniger Raum und Bedeutung als ihre italienischen Kollegen, die es vor dem Beginn des Krieges entwickelt hatten. Und auch ihre englischen Zunftgenossen, die in eher friedlichen und stabilen Zeiten lebten, perfektionierten dennoch das melancholische wie auch das tragische Lamento in noch heute tiefberührender Weise.
Gibt es also ein Maß an Leiden, das zum Verstummen der Klage führt, sie unmöglich macht und nur noch den Ausweg in die gewollte Heiterkeit lässt?
Zentral in der musikhistorischen Entwicklung des Lamentos, ist die für uns so selbstverständliche, aber damals ganz neue Gattung des instrumental begleiteten Solo-Gesangs – also des Liedes und der Arie. In diesem Programm erklingen englische und deutsche Barocklieder (und –arien) vom Beginn des 17. Jahrhunderts so wie Dowlands berühmte erste Sololieder und erste deutsche Meister des Genres wie Heinrich Albert und Adam Krieger bis hin zu Purcell und dem deutschen Johann Philipp Krieger gegen Ende des Jahrhunderts. Neben Krieg und Tod ist die Liebe ein zentrales Thema dieser Lieder, die ja neben dem Liebes-Leid auch für Freude und Lust sorgt – also nicht nur Lamenti hervorbringt.
Kontrastierend, aber mit einem quasi barocken Ansatz, vertonte Felix Kruse im Sommer diesen Jahres drei Gedichte des deutschen Barockdichters Andreas Gryphius. In diesen Texten stellt Gryphius den Horror des Krieges auf drastische Weise dar, bringt aber andererseits auch seine Hoffnung auf Frieden – wenn nicht im Diesseits, dann wenigstens im Jenseits – in ergreifenden Worten zum Ausdruck.
Leider ist dies heute wieder für viel zu viele Menschen ein bedrängendes Thema. In diesem Sinne: Nie wieder Krieg! Friede auf Erden!

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